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Eros und Sexualität –
Verbundenheit, Zärtlichkeit, körperliche Nähe

von | Beziehung

Der X Faktor in langjährigen Beziehungen

„Eros ist ein feiner Kerl.
Ohne ihn kannst du jede Partnerschaft vergessen“

– das sagt Christoph Quarch, Philosoph und das meint auch Sokrates (469-399 v. Chr.)

Sei wir mal ehrlich: Ohne körperliche Nähe wird es für viele Paare eng. Vor allem, wenn Sex zu Beginn der Beziehung die Hauptsäule war. Ohne wahre Verbundenheit zum Partner wird auch die körperliche Begierde abnehmen.

Die Paare, die ich begleitet habe, haben mich mehrfach darauf hingewiesen, dass zwischen reinem Sex und Zärtlichkeit bzw. körperlicher Nähe (im Alltag) zu unterscheiden ist. Wenn das eine vorhanden ist, muss das andere nicht unbedingt auch da sein und gelebt werden.

Wie die Lust auf Sex auch in langjährigen Beziehungen erhalten bleibt, damit haben sich die Sexual- und Beziehungsforscherin Kirsten P. Mark und ihre Kollegin Julie A. Lasslo von der Eastern Kentucky University beschäftigt und die Ergebnisse von 64 weltweiten Untersuchungen zum Thema „Sex in langjährigen Beziehungen“ der letzten zwei Jahrzehnte zusammengefasst und analysiert.

Wie viel Sex braucht eine glückliche und gesunde Beziehung?

Am Anfang, in der „Frisch-Verliebt-Phase“, kann man die Hände kaum voneinander lassen. Doch langsam aber sicher fordert der Alltag seinen Tribut: immer weniger Sex und Streicheleinheiten, dafür mehr Rederei über die Arbeit, den unerledigten Abwasch oder herumliegende Socken oder „Schatz bringst du den Müll raus“.

Viele Paare, die schon über einen längeren Zeitraum in einer festen Beziehung leben, vielleicht sogar noch Kinder haben, können ein Lied von der Problematik singen. Die Forschung ist daher seit Jahren an dem Thema interessiert und versucht herauszufinden, wie man das Schwinden der Leidenschaft aufhalten und da entgegenwirken kann.

Eine der häufigsten Folgen langjähriger Beziehungen ist beispielsweise, dass man dem Partner gegenüber unaufmerksam wird, weniger bis gar nicht mehr richtig zuhört, seinen Alltagsstress an ihm auslässt oder ihn als völlig selbstverständlich erachtet.

Ein großer Unterschied zwischen Frauen und Männern ist, dass Frauen spüren müssen, dass sie emotional mit dem Partner verbunden sind, um sexuell aktiv bzw. freizügiger zu sein. Männer wollen sich sexuell verbunden fühlen, um dann die emotionale Bindung einzugehen. Diese stellte Kirsten P. Mark, Sexual- und Beziehungsforscherin, Eastern Kentucky University, bei ihren Untersuchungen fest.

Hinzu kommt außerdem, dass Frauen eher und öfter als Männer mit ihrem Körper hadern. Und auch das hat Folgen für ihre Begierde. Hinzu kommt, dass Frauen auch aus biologischer Sicht – beispielsweise in ihren Wechseljahren – eher unter Libidoverlust leiden.

Aber wie kann Lust man aufrecht erhalten?

Die Partnerschaftsexpertinnen konnten darüber hinaus auch herausfinden, in welchen Situationen die Lust am ehesten aufrechterhalten bleibt. Das sind Beziehungen, die gleichberechtigt sind und auf Augenhöhe geführt werden. Dabei ist Autonomie ein entscheidender Faktor. Denn nicht nur durch Nähe lässt sich das sexuelle Verlangen aufrechterhalten, sondern auch durch Distanz. Übersetzt heißt das: Je länger die jeweiligen Partner in einer Beziehung unabhängig und selbstständig sind, desto länger lodert die Leidenschaft.

Das Pareto-Prinzip für Beziehungen – auch bekannt als 80/20-Regel, ein ursprünglich ökonomisches Prinzip, besagt es für zwischenmenschliche Beziehungen vereinfacht ausgedrückt, dass man 80 Prozent seiner Energie in die Partnerschaft stecken solle und die anderen 20 Prozent der Zeit Dinge tut, die man nur für sich selbst macht. Egal, ob eigene Hobbys, Freunde oder auch mal eine Reise. Das ist gerade für diejenigen interessant, die manchmal ein Problem damit haben, sich Zeit für sich und die eigenen Bedürfnisse zu nehmen.

Für eine gut funktionierende Beziehung erscheint es elementar, auch mal aus der eigenen Komfortzone herauszukommen, Neues zu probieren, sich mal wieder gemeinsam zu verabreden, ein Date zu haben – sich bewusst Zeit zu zweit zu nehmen.

Klar ist: Jede Beziehung erfordert Arbeit. Und die ist oft eine Mischung aus sozialen, zwischenmenschlichen und natürlich individuellen Faktoren. Das Erkennen eines möglichen Mangels an Sex oder Zärtlichkeit zeigt kein Problem einer Beziehung auf, sondern entlastet sie, so die Forscherinnen. Indem man akzeptiert, nicht immer nur glücklich und zufrieden sein zu können, könne man den Wunsch besser aufrechterhalten, aktiv etwas dagegen zu tun.

Zum Schluss noch einmal ein Satz von Christoph Quarch, der es auf den Punkt bringt: „Deine Partnerschaft wird gelingen, wenn du offen bleibst: Wenn du nicht dauernd Ansprüche erhebst, sondern dich ansprechen lässt. Dann bleibt ihr in Verbindung. Auch im Streit. Und das ist gut, denn auch das ist eine Weise, das Feuer des Eros lebendig zu halten. Doch wenn du gleichgültig und kalt wirst, dann tötest du den Eros in dir. Und mit ihm deine Seele.“

Alles Liebe und viel Eros, Leidenschaft und Neugier für eure Beziehungen!

Sophia Bolzano Coaching Mediation Paare
Sophia

Quellen:
Die Welt online – Wie die Lust auf Sex auch in langjährigen Beziehungen erhalten bleibt von Julia Haase 06.04.2018
The Red Bulletin, Ausgabe August 2020, Seite 18.

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