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Warum verzeihen so schwer fällt und 7 Tipps, damit es doch gelingt

Warum verzeihen so schwer fällt
und 7 Tipps, damit es doch gelingt

Verzeihen können ist wichtig und gesundheitsförderlich

Inspiriert durch einen Artikel von Dr. Doris Wolf, Psychotherapeutin (partnerschaft-beziehung.de) möchte ich heute gerne über das Verzeihen schreiben.

Warum fällt uns verzeihen so schwer, obwohl wir wüssten, dass wir dadurch Ballast abwerfen und leichter durchs Leben gehen könnten?

Wir alle haben in unserem Innersten Listen von offenen, alten Rechnungen – Kränkungen, Verletzungen aus Kindheit und Beziehungen. Dort stehen Handlungen, Aktionen, die wir uns und anderen kaum vergeben können.

Wenn wir hin und wieder auf diese Listen schauen, ist das wahrscheinlich kein großes Problem, doch wenn wir täglich in diese alte Welt eintauchen, quälen wir uns laufend damit und tun uns selbst gar nichts Gutes. Entwicklung ist unmöglich.

Nicht zu verzeihen macht krank

Natürlich hat meist der andere Schuld, denn er oder sie haben ja diese schrecklichen Dinge getan. Wir sind endlos nachtragend. Doch das gefällt unserem Körper gar nicht: Schlafstörungen, Magenschmerzen, Erschöpfung, Daueranspannung führen dazu, dass sich unser Körper in einer ständigen Stresssituation befindet. Das führt in weiterer Folge zu gesundheitlichen Schäden.

Wir tragen Wut, Kränkung, Enttäuschung, Rachegedanken, Hass in uns. Wir wollen es vielleicht dem anderen heimzahlen. All diese Negativität tragen wir in uns. Wir verbittern zunehmend, ziehen uns von anderen Menschen zurück. Doch im Grunde bestrafen wir nur uns selbst, weil der andere ja von alldem überhaupt nichts mitbekommt.

Verzeihen, vergeben, heißt nicht, das Vorgefallene gutzuheißen, sondern es in die Vergangenheit zu verabschieden und neu zu starten. Frei von alldem. Doch wie kann das gelingen?

7 Tipps, damit verzeihen leichter wird

Hier die Tipps, die ich bei Dr. Wolf gefunden habe, leicht abgeändert:

Tipp 1:

Hol dir das Ereignis, das du bisher nicht verzeihen konntest, in Erinnerung. Stell dir die Frage: „Was habe ich dazu beigetragen, dass es überhaupt geschehen ist?“

Tipp 2:

Auch wenn es schwer ist, versetze dich in die Perspektive des anderen. Wieso hat er sich so verhalten? Was ihn/sie dazu veranlasst?“

Tipp 3:

Erinnere dich daran, Verzeihen hat absolut nichts mit Schwäche zu tun. Vergeben und Verzeihen sind Zeichen von großer Stärke. Du tust es für dich und dein Wohlbefinden.

Tipp 4:

Stell dich vor einen Spiegel und sage: „Mir hat es gar nicht gefallen, dass er/sie sich mir gegenüber so verhalten hat. Doch ich akzeptiere es.“

Tipp 5:

Aus der heutigen Warte: Wie viele gute Erlebnisse hast du mit diesem Menschen gehabt? Sind diese für dich unbedeutend geworden?

Tipp 6:

Wenn es möglich ist, sprich mit diesem Menschen darüber. Was dich gekränkt hat, welche Gefühle es bei dir ausgelöst hat. Wenn dies nicht möglich ist, schreib deine Gefühle auf, schreibe einen Brief – ob du ihn abschickst oder nicht, liegt bei dir. Wichtig ist, dass diese Kränkungen einmal „draußen“ sind.

Tipp 7:

Schau dir ein Bild des Menschen an und sage zu diesem: „Ich bin jetzt bereit, dir zu verzeihen“. Ich habe diese Übung gemacht – am Anfang habe ich mich fast – entschuldige meine Wortwahl – angekotzt. Ich konnte und wollte noch nicht verzeihen. Beim nächsten Versuch ist es mir besser gelungen, und irgendwann konnte ich tatsächlich meinen inneren Widerstand aufgeben und es ehrlich aussprechen.

Auch hier heißt es, üben, üben, üben. Wenn du dich wirklich von diesen alten Geschichten lösen willst, wiederhole die Tipps, die für dich gut passen, immer wieder. Nach einer Weile wird es in dir ruhig werden und du kannst die Vergangenheit verabschieden. Was hilft es dir, recht zu behalten, wenn dein Körper, dein Geist und deine Seele leiden?

Ich wünsche dir alles Gute fürs Üben und eine fröhliche Zeit
Alles Liebe
Sophia Bolzano Coaching Mediation Paare

PS: Ich stelle gerade einen Workshop zu Verzeihen und Vergeben in Beziehungen zusammen. Sobald er online geht, informiere ich dich.

Die vier apokalyptischen Reiter in Beziehungen

Die vier apokalyptischen Reiter in Beziehungen

Schweigen, Verachtung, Verteidigung und Kritik in Beziehungen sind hochdosierte Gifte

Seit vielen Jahren beschäftigen mich Beziehungen – vor allem zwischen Mann und Frau. Was mir immer wieder aufgefallen ist, dass Frauen gerne über Dinge, die sie beschäftigen, reden möchten. Bei Männern habe ich unterschiedliche Eindrücke gewonnen. Manche ziehen sich zurück und machen „es“ mit sich selbst aus, manche lassen sich auf Gespräche und Diskussionen ein. Doch viele Frauen beklagen, dass Männer sich gerne aus schwierigen Situationen „herausziehen“ und ausweichen.

Ist es tatsächlich so, dass Männer bei Konflikten eher schweigen? Oder reden Mann und Frau aneinander vorbei?

Bei meinen Recherchen und in Gesprächen mit Männern habe ich erfahren, dass sich Männer gerne zurückziehen, sie gehen auf den Berg oder fahren mit dem Rad, und machen die Dinge mit sich selbst aus. Sie reden weder davor und noch danach mit ihrer Partnerin. Vorweg – natürlich gibt es Ausnahmen – doch auf meine Frage, wie Männer ihre Probleme in der Beziehung angehen, kamen diese Antworten:

Was machst du, wenn du in der Beziehung, deiner Ehe Probleme hast? Redest du mit jemanden? Antwort: Ich gehe auf den Berg bis ich völlig verschwitzt bin, da finde ich schon eine Lösung. Ich rede maximal mit meinem besten Freund, aber eher nicht über private Sachen. Auf meine Frage, ob sie nach dem Bergabenteuer mit ihrer Partnerin reden, kam in fast allen Fällen, nein, das wird sich schon wieder beruhigen.

Das, was ich in all dieser Zeit stark beobachte, ist, dass die meisten Frauen verstehen möchten und ganz viel fragen und reden. Das ist dann dem Großteil der Männer zu viel, sie ziehen sich zurück und schweigen. Das macht dann die Frauen ganz „narrisch“, sie reden noch mehr und werden lauter. Das ist für Männer sehr anstrengend – sie werden aggressiv, untergriffig und verletzend und verlassen den Raum. Und dann eskaliert die Situation.
Mit Schweigen können die wenigsten Menschen umgehen. Sie können schon mit einem Nein, bitte jetzt gerade nicht, aber gerne später umgehen. Aber nicht mit Hinhalten und Mauern. Das ist auch irgendwie keine Entscheidung treffen können. Oder?

Als ich kürzlich einem Bekannten von meinen Beobachtungen erzählt habe, meinte er, dass das ein typisches Männerproblem sei. Nicht darüber reden und wenn doch, wird es dann eher unschön. Sich nicht zurückzuziehen und zu glauben mit Schweigen wird es besser oder das vorhandene Problem wird kleiner oder damit gelöst. Er sagte: „Das ist definitiv dann ein sich vor einer Entscheidung drücken.“

Doch ist es wirklich ein reines Männerproblem?

Die vier apokalpytischen Reiter für jede Beziehung

John Gottmann, amerikanischer Therapeut, hat eine These entwickelt, die besagt, wenn die so genannten vier „apokalyptischen“ Reiter auftauchen, werde es sehr schwierig eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Diese vier Reiter, die symbolisch Kommunikation und Beziehungen vergiften können, sind hier kurz erklärt.

Der erste Reiter: Vorwürfe / (destruktive) Kritik

Der erste, kriegerische Reiter steht als Symbol für (verallgemeinernde, auf die Person gerichtete, destruktive) Kritik: Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Anklagen lassen Konflikte entstehen bzw. eskalieren – aggressive Kommunikation macht sich breit. Die Kritik ist meist verbunden mit Du-Botschaften.

Kann man ihn zähmen bzw. transformieren in einen friedvollen Krieger, so hat das positiven Einfluss auf den Rest. Er hat gelernt zu kämpfen, macht das aber defensiv, um Angriffe abwehren und sich abgrenzen zu können (Grenzen verteidigen). Im Kommunikations-Alltag hat er gelernt, statt Kritik annehmbares, aggressions-freies Feedback zu geben.

Der zweite Reiter: Verachtung

Dieser Reiter steht als Symbol für Verachtung, Abwertung und Geringschätzung des Partners – vergiftete, verpestete Kommunikation ist das Resultat. Verachtung wirkt am stärksten negativ und verletzt viele Grundprinzipien gelingender Kommunikation und gelingender Beziehungen. Verachtung lässt den anderen sein Gesicht verlieren. Mit seinem Verhalten tötet er die Beziehungen. Verachtung ist vermutlich das stärkste Gift für Beziehungen und entspricht einem sehr negativen Menschenbild.

Der Gegenpol ist das positive Menschenbild des Namaste im indischen Gruß: „Ich grüße das Göttliche in Dir“, auch wenn ich vielleicht viele Schwierigkeiten mit deinen Verhaltensweisen habe.

Der dritte Reiter: Abwehr / Verteidigung

Dieser Reiter steht als Symbol für (Verteidigung mit) Rechtfertigung, Abwehr, defensive Kommunikation („Ja, aber du hast das und das damals….“) und Verleugnung der eigenen Anteile – Not-leidende Kommunikation (Opfer-Haltung) steht im Vordergrund. Diese Handlungen sind häufig Reaktion auf Angriffe wie Kritik / Vorwürfe und Abwertungen und erhalten Konflikte aufrecht.

Besser wäre es, die zugrunde liegenden Interessen, Bedürfnisse und Emotionen zu erforschen
und dazu passende win-win-Lösungen zu entwickeln.

Der vierte Reiter: Mauern

Dieser Reiter steht als Symbol für Rückzug / Mauern, Flucht, Schotten dicht machen, die Kommunikation ist tot. Man will sich nicht in den Konflikt einlassen und entzieht sich der Auseinandersetzung entweder äußerlich (den Raum verlassen) oder innerlich (Schweigen, Desinteresse, langes Beleidigt-Sein – als Strafe). In der Konflikt-Psychologie wird das meist als „Flucht-Verhalten“ bezeichnet. Durch dieses Verhalten wird ein Austausch und auch eine Lösung verhindert. Wenn also jemand in einer Diskussion still wird, sich verschließt, sich der Auseinandersetzung entzieht, weil er vielleicht keine Argumente mehr weiß oder emotional überflutet wird, so baut er symbolisch / metaphorisch eine Mauer zwischen sich und dem Anderen. Das wirkt negativ. Wenn dein Gegenüber sich in einer Auseinandersetzung desinteressiert zeigt, so tut, als wäre er/sie sehr beschäftigt oder als wärst du gar nicht da, dann kann leicht Ärger oder Frustration entstehen. Das schafft soziale Mauern.

Welches dieser Phänomene kennt ihr selbst? Welcher Reiter ist eher im Repertoire von Frauen, welcher eher bei Männern?

Die ersten drei Reiter können durch Begleitung, Unterstützung und klärende Gespräche in positive Zugänge umgewandelt werden. Wenn sich jedoch der vierte Reiter des Mauerns und Schweigens etabliert hat, wird es sehr schwierig, die Beziehung noch zu retten.

Nachdem ich vor allem Lösungen im Fokus habe, stelle ich auch Fragen wie diese: „Was müsste geschehen, damit das Schweigen ein Ende hat?“ „Was ist der Vorteil daran, dass deine Frau, dein Mann sich zurückzieht?“ „Was ist das Gute am Beleidigt sein?“ „Was hält euch davon ab, euch zu trennen?“ Ja, warum nicht auch diese Frage stellen? Wenn ich merke, dass Paare in krankmachenden Beziehungen feststecken – sich nicht mehr gegenseitig fördern und unterstützen, wie das in gesundheitsfördernden Ehen und Partnerschaften der Fall ist, dann ist es doch sinnvoller den „Schrecken“ zu beenden.

Natürlich ist es aus meiner Sicht klug, sich in einem solchen Prozess begleiten zu lassen, damit keine weiteren Kränkungen und unnötige Verletzungen in dieser Phase entstehen können. Damit das Ende gut geklärt und für beide Seiten erkenntnisreich sein kann. Jeder nimmt sich ja in diese nächste Beziehung mit und ähnliche Verhaltensweisen können dann wiederauftauchen. Damit dies nicht geschieht, braucht es Klarheit, Verständnis für die eigenen Anteile und die des anderen am Scheitern der Beziehung.

„Auch eine Ent-täuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts“

– dieser Spruch von Max Planck, deutscher Physiker, trifft es auf den Punkt. In jedem Konflikt, in jedem Scheitern stecken unglaubliche Chancen der Weiterentwicklung. Oft ist das Erkennen dieser das Schwierige.

Wenn du gerade in solchen oder ähnliche Situationen „festpickst, unterstütze ich dich gerne. Wir klären, wo es hängt, schauen, wo es wie hingehen kann.

Alles Liebe
Sophia

Mediation vs. Klärungshilfe: die Unterschiede

Mediation vs. Klärungshilfe:
die Unterschiede

Mediation oder Klärungshilfe – was ist besser?

Für Menschen sind Konflikte sehr belastend – vor allem wegen der Unklarheit, die mit ihnen oft verbunden ist: starke Emotionen, diverse Themen und komplett verschiedene Interessen sind miteinander verwoben. Da bietet es sich an, nach Konflikt-Unterstützung zu suchen, den Konflikt-Besitzern zu helfen, eine Brücke zwischen ihnen zu bauen – über die beide gehen können und sich auf Augenhöhe treffen können.

In unserem Nachbarland Deutschland wird sehr gerne der Begriff der Klärungshilfe verwendet, weniger Mediation. Doch gibt es tatsächlich auch Unterschiede dieser beiden gleichklingenden Richtungen in der Arbeit mit Menschen in Konflikten? Wie soll sich da ein Mensch, der auf der Suche nach Unterstützung ist, auskennen?

Das haben meine Recherchen ergeben:

Klärungshilfe

Klärungshilfe hat den Anspruch, die »Klarheit der Wahrheit« in den Konflikt zu bringen: Ihr Ziel ist die Klärung dessen, was in den Beteiligten gerade jetzt und grundsätzlich vorgeht, was zwischen ihnen an Kommunikation geschieht und wie sie zusammen ein System bilden.

Der/Die KlärungshelferIn unterstützt diesen Prozess, einschließlich seiner emotionalen Seiten, wenn etwa Wut, Verzweiflung, Rachegefühle oder schwere Vorwürfe in aller Deutlichkeit auf den Tisch kommen: »Wahrheit vor Schönheit« ist in der Klärungshilfe ein wichtiges Prinzip. Eingebettet ist diese Klärung in einen Sicherheit gebenden Rahmen unter der Leitung der Klärungshelferin/des Klärungshelfers.

Durch diese Klärung werden die Voraussetzungen geschaffen, um zum Ende hin in relativ kurzer Zeit zu Absprachen für die Zukunft zu kommen. Klärungshilfe spricht vom »Land der leichten Lösungen«, das nach Durchqueren der »Schlangengrube« erreicht werden kann.
Wieso das funktioniert, ist nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Offenbar ermöglicht die Klarheit im eigenen Empfinden und auf der Beziehungsebene eine sachlichere Atmosphäre, um konkrete Lösungen auf den Weg zu bringen.

Mediation

Mediation (lateinisch Vermittlung) ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem unabhängige „allparteiliche“ Dritte die Konfliktparteien in ihrem Lösungsprozess begleiten. Die Konfliktparteien, auch Medianten oder Medianden genannt, versuchen dabei, zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht. Der allparteiliche Dritte (ein Mediator oder ein Mediatoren-Team in Co-Mediation) trifft keine eigenen Entscheidungen bezüglich des Konflikts, sondern ist lediglich für das Verfahren verantwortlich.

Mediation – als Unterstützung im Konflikt – schließt Klärungshilfe mit ein. Auch viele Prinzipien der Mediation finden sich in der Klärungshilfe, wie etwa Allparteilichkeit, Neutralität, Professionalität, Verantwortung der/des Mediatorin/Mediators für den Prozess und Verantwortung der Klienten/innen für den Inhalt. Insofern kann Klärungshilfe als eine Form der Mediation gelten.

Es gibt aber ebenso verbreitete Mediationsprinzipien, die nicht zu Klärungshilfe passen: Win-Win als angestrebtes Ziel des Prozesses, Zukunfts- und Lösungsorientierung als Prinzipien des Vorgehens, Umformulierung von Vorwürfen in Wünsche als eine Standardmethode – all das ist in der Klärungshilfe nicht zentral, wird teilweise sogar abgelehnt.

Wohl wird ein/e KlärungshelferIn nichts dagegen haben, wenn am Ende des Klärungsprozesses Lösungen mit Vorteilen für alle Beteiligten stehen (Win-Win), aber im Zentrum steht die Klärung der gegenwärtigen Situation und ihrer Entstehung. Dazu kann auch gehören, dass kein Win-Win möglich ist – das aber ist dann wenigstens ganz klar, und mehr hat der/die KlärungshelferIn nicht versprochen.

Eine Umformulierung von bitteren Vorwürfen in Wünsche kann Klarheit sogar behindern. Weil Klärungshilfe die Beteiligten in einen Klarheits-fördernden Kontakt bringen möchte, lehnen ihre Verfechter Vor- und Einzelgespräche weitgehend ab: Emotionen sollen ungefiltert beim Empfänger ankommen, um dann damit arbeiten zu können.

Mein Konflikt-Lösungs-Potential–Konzept bedient sich vieler Methoden – handlungs-orientierter Aktivitäten in der Natur, systemisches Denken („wenn sich ein Teil des Systems verändert, muss sich auch das ganze System ändern“), psychologisches Wissen, mentales Training und natürlich auch gerne viele Elemente aus Mediation und Klärungshilfe.

Der Zugang der Klärungshilfe vor allem Klarheit zu schaffen, um dann besser über meine Beziehung Bescheid zu wissen, ist für mein Konzept essentiell. Denn manchmal kann auch die Lösung sein, sich friedvoll zu trennen. Mit der Betonung auf friedvoll, da ja auch meistens Kinder mit an Bord sind – die so gut wie immer die Leidtragenden sind, wenn die Eltern unfähig sind ihre Konflikte zu klären und gut zu bearbeiten.

Im Hauptfokus jedoch liegt immer, den Paaren soll es nach einem Workshop, einem Package wie z.B. dem Streithansel & Streitliesel Adventure besser gehen: Die Beziehung ist klarer, intensiver, „refreshed“ und lustvoller, lustiger. Das ist das Ziel, das ich stets im Auge habe – als unterstützende Brückenbauerin.

Quelle:

https://www.mediationaktuell.de/news/klaerungshilfe-und-mediation
https://de.wikipedia.org/wiki/Mediation

Konflikte im Urlaub – Spurensuche

Konflikte im Urlaub – Spurensuche

Urlaub – oh du schöne Zeit?!

Leider ist das oft nicht der Fall, dass der Urlaub die schönste Zeit im Jahr ist. Über zwei Drittel aller Paare geraten im Urlaub in heftigen Streit miteinander. Jede dritte Scheidung wird nach einem Urlaub eingereicht! Diese Zahlen haben mich schon sehr überrascht.

Anscheinend ist es auch üblich, die ersten 2 bis 3 Tage zu streiten und dann beruhigt es sich wieder. Ist doch schade, um diese Anfangstage, oder?

Wieso kommt es also gerade in dieser eigentlich wunderbaren Zeit zu heftigen Streits und Reibereien? Nachdem mich Konflikte und Stolpersteine in Beziehungen sehr beschäftigen, habe ich auf Facebook eine Umfrage gestartet. 143 Damen haben sich die Zeit genommen und meine Frage beantwortet.

Die Frage war: Was ist eurer Meinung nach der größte Konfliktfaktor im Urlaub?

Sophia Bolzano Coaching Mediation Paare

Hier ein paar – aus meiner Sicht – sehr interessante Kommentare aus den Damenreihen, die ich gerne unterschreibe:

„Ich finde Konflikte an sich ja gar nicht so schlecht, weil sie immer auch eine Chance sind, Klarheit zu schaffen und eine Veränderung zum Besseren herbeizuführen. Aus­ein­ander­setzungen und sich miteinander auseinanderzusetzen sind wichtig in einer Beziehung. Im Alltag ist dafür oft schlicht keine Zeit, man muss funktionieren – deswegen kommt es im Urlaub dazu.“

Eine meiner Beratungs-Kolleginnen hat auch eine Umfrage zu diesem Thema gemacht und interessante Unterschiede zwischen Mann und Frau entdeckt:

„Urlaub ist wie ein Vergrößerungsglas auf den Alltag, da sieht man, was als Paar abläuft, wenn der Alltag wegfällt. Interessant ist, bei einer meiner Umfragen haben deutlich mehr Frauen angegeben, dass Urlaub mehr stresst, als Alltag. Für Männer war das nicht so.“

Ein interessantes Feedback kam auch noch von einer anderen Dame:

„Ich glaube, dass die Paare, die im Urlaub so aneinander krachen (bis zur Scheidung), bestehende Konflikte haben, denen sie sich im Urlaub durch die Zeit miteinander stellen müssen.“

Diese Rückmeldung hat mich ebenfalls sehr zum Nachdenken angeregt:

„In der täglichen Routine spricht das durchschnittliche Paar angeblich ungefähr 1 Stunde und 40 Minuten – davon 10 Minuten richtig miteinander – die restlichen 90 Minuten sprechen Paare „technical“ talk“ – Einkauf, Erledigungen, Haushalt usw. Also abgesehen von „guten Morgen“ und „kommt morgen die Müllabfuhr oder nächste Woche?“. Da kann ich mir gut vorstellen, dass ganz viel ungesagt und oft runtergeschluckt wird. Oder sich zwischen all den Pflichten, To Dos und Routinen das Gespräch für die spannenden Themen nicht findet.“

Interessant auch ihr Nachsatz:

„Zu viel Nähe“ impliziert, dass Nähe etwas Schlechtes ist. Ich glaube eher, es ist die ungewohnte Nähe. Wobei man auch im Urlaub mal Zeit für sich selbst braucht.“

Wie kann es gelingen, dass der Urlaub wunderbar wird?

Vielleicht stellt ihr euch eine etwas groteske Frage: Was müsst Ihr tun, damit euer Urlaub garantiert scheitert? Oder anders herumgefragt: Was könnt ihr im Vorfeld schon klären, besprechen, damit euer wohlverdiente Ferienzeit für euch und die Kinder von Anfang an großartig wird?

Kleiner Tipp:

Von Vorteil ist es sicherlich, die unterschiedlichen Bedürfnisse aller – Frau, Mann, Kinder, Hund… – vorher zu klären. Vielleicht klärt ihre diese Fragen beim Familientisch: Was brauchen wir, damit dieser Urlaub für alle gut wird? Was sollen wir erleben und tun? Was darf auf keinen Fall passieren? Was machen wir an unserem letzten Abend? Und und und.

Ich wünsche euch gute Gespräche und Vorbereitungen und einen fantastischen Urlaub – wo auch immer ihr ihn verbringt.

Alles Liebe
Sophia