Seit vielen Jahren begleite ich Menschen, Paare in den verschiedensten Situationen. Besonders in Konfliktreichen. Dabei konnte ich beobachten und lernen, dass es anscheinend ziemlich schwierig ist, sich diesen Konflikten zu entziehen bzw. sogar diese zu lösen. Wir stecken in unseren Positionen fest. Der, die Andere haben an unserem Zustand Schuld.
In diese Konflikte einzutauchen, sie zu verstehen und sie für die Menschen übersichtlicher zu machen heißt in der klassischen Mediation Konfliktregelung.
Wie kann ich aber Konflikte regeln, wenn ich keine Ahnung über die Ingredienzien eines Konflikts habe. Das ist wie bei einem Gericht z.B. einem Kaiserschmarrn. Ich weiß zwar, wie der ausschauen muss. Doch ich habe keine Ahnung, wenn ich noch nie so etwas zubereitet habe, was in welcher Dosis drinnen sein muss. Damit der Schmarrn auch ein Schmaus wird.
Die Zutaten für einen guten Konflikt
Was sind also die Zutaten für einen Konflikt, damit es so richtig kracht?
- Auf keinen Fall zuhören und nur mit den eigenen Dingen beschäftigt sein
- Sofort in die Konfrontation gehen und mit „Aber Du…“ anfangen
- Uralte Geschichten aufwärmen und wiederkauen
- Alle Informationen, die für mein Gegenüber wichtig wären zu wissen, zurückhalten
- Sticheleien und sarkastische Bemerkungen, wenn möglich täglich
- Unbedingt den Konflikt möglichst spät erkennen
- Möglichst keine Verantwortung übernehmen und die Schuld nur beim Anderen suchen
- Sich denken „ist eh alles in Ordnung, wohnt eh noch da“ und nichts ändern
Wahrscheinlich gibt es noch einiges mehr, damit Konflikte entstehen und bestehen bleiben können. Ich verstehe ja eine Auseinandersetzung grundsätzlich auch als Angebot zur Kommunikation, vielleicht zu einer größeren Nähe. Durch Reibung entsteht Wärme. Eine dem anderen zugewandte Streitkultur – mit der Betonung auf Kultur – kann in einer Beziehung wahre Wunder wirken. Ich glaube sogar in jeder Beziehung – privat wie im Job.
Ich habe streiten über die Jahre erst lernen müssen, war doch laut werden in unserer Familie unerwünscht. Oft habe ich mich in der Intensität vergriffen. Zu laut, zu heftig, zu emotional. Dadurch waren meine Gegenüber sofort in einer Abwehrhaltung. Inzwischen weiß ich, dass ich vor allem durch Offenheit und durch möglichst frühes, klares Aussprechen meines inneren Zustands, meiner Gefühle und Bedürfnisse, Konflikte klein halten und schnell aus der Welt schaffen kann. Und sieh da – es entsteht sofort mehr Nähe mit meinem „Konfliktfreund“. Das war für mich das Überraschende dabei.
Menschen in ihren Konflikten, in ihren scheinbar unlösbaren Situationen zu begleiten, sie zu ihren Lösungen zu führen, sie liebevoll anzustupsen in dem ich zuhöre, offen für alles bin und klare Worte finde. Ja, das mag ich sehr – klingt vielleicht komisch. Doch wenn das Lächeln wieder in die Gesichter zurückkehrt, ist das mein Salz in meiner „Begleitungssuppe“.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie ein Konflikt sich in positive Energie verwandeln lässt und Streits nicht mehr schrecklich sind, sondern sogar lustvoll und lustig werden können? Dann melde dich gerne – jederzeit per Email mail@sophiabolzano.com oder über das Kontaktformular auf meiner Website www.sophiabolzano.com.
Ich freue mich auf dich – eine gute Zeit und alles Liebe
Sophia
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